Konglomerat / Brekzie


Konglomerate gehören zu den Sedimentgesteinen und bestehen hauptsächlich aus verfestigtem Kies (2 mm bis 6 cm) und Sand (0,063 mm bis 2 mm). Es können jedoch auch größere Gerölle bis mehrere Meter Durchmesser im Konglomerat vorhanden sein. Wichtig ist, dass 50 % der Kies- und Geröllanteile gerundet vorliegen. Die Rundung kommt durch den überwiegend rollenden Transport z.B. am Grund eines Flusses oder in der Brandungszone an einer Küste (Meer oder See). Dort werden die Gerölle, Kiese und Sande abgelagert und dann im Laufe von Tausenden bis Millionen Jahren durch tonige, kieselige und kalkige Zemente verfestigt. Konglomerate können alle möglichen Farben annehmen, je nach dem welche Farbe die Mehrheit ihrer Gerölle aufweist. Monomikt heißt ein Konglomerat das nur aus einer Gesteinsart (z.B. Kalkstein) besteht. Polymikt ist ein Konglomerat dessen Gerölle aus vielen Gesteinsarten (z.B. Kalkstein, Granit, Gneis, Sandstein...) zusammen gesetzt ist.

 

Im gesamten Alpenvorland finden sich zahlreiche Konglomerate, die hier oft die Bezeichnung "Nagelfluh" tragen. Der Begriff "Nagelfluh" kommt aus dem Schweizerischen und bezeichnet einen harten Fels bei dem die einzelnen Gerölle wie Nagelköpfe herausstehen. Typische Konglomerat-Fundorte in Deutschland sind: Saarland (aus dem Karbon), Thüringer Wald (aus dem Perm), Eifel (aus der Trias). 

 

Im Gegensatz zum Konglomerat befinden sich in der Brekzie (oder auch Breccie) mehrheitlich scharfkantige, eckige Gerölle. Der Grund für die eckigen Komponenten liegt in dem geringeren Transportweg und daran, dass Brekzien oft als Schlammstrom abgelagert werden. Im Schlammstrom "schwimmen" die Gerölle in einem Gesteinsbrei talabwärts und haben dadurch nur wenige Anstoßpunkte wodurch sie eine Rundung bekommen würden.

 

Brekzien (Breccie) findet man häufig in steilen Tälern von Bergen wo Bergstürze und Hangrutsche Gerölle und eckige Gesteinsbruchstücke ablagern. Aber auch an der Basis von Riffen im Meer kann sich Riffschutt zu Brekzien verfestigen. Gemeinsam haben die Brekzien, dass ihr Transport zum Ablagerungsort recht kurz ist und damit die Gerölle keine Rundung aufweisen wie bei den Konglomeraten.

 

Eine Ausnahmeerscheinung bei den Brekzien sind tektonische Brekzien, die nicht durch Sedimentablagerung, sondern durch tektonische Bewegungen entstehen. Hier können Gesteine durch den Gesteinsdruck, beispielsweise während einer Gebirgsbildung, zerbrechen. Zermahlenes Gestein bildet dann oft die Matrix aus, in der die scharfkantigen Gesteinsbruchstücke schwimmen. 

 

 

Monomiktes Konglomerat aus dunklen Kalkgeröllen und beige farbenem Sand. Fundort: bayerisches Alpenvorland / Molasse (D). Bild: 20 x 12 cm


 

Polymiktes Konglomerat bestehend aus dunklen und hellen Kalk-, Sand- und Tonsteinen. Fundort: bayerisches Alpenvorland / Molasse (D). Bild: 16 x 7 cm


Polymiktes Konglomerat aus hellen und dunklen Kalk-, Sand- und Tonsteinen. Fundort: Nordeifel (D). Bild: 21 x 15 cm


Monomikte tektonische Brekzie (Breccie) bestehend aus roten Tonstein-Bruchstücken und einer Matrix aus Hämatit (Fe2O3). Fundort: Sardinien (I). Bild: 8 x 12 cm